Die Ringelnatter – friedfertiges Reptil mit Schutzstatus und Symbolkraft

Vom Glücksbringer zur gefährdeten Art


Die Ringelnatter (Natrix natrix), eine unserer bekanntesten heimischen Schlangenarten, ist heute vielerorts selten geworden – obwohl sie jahrhundertelang als Glücksbringer und Schutzpatronin galt.
Manchorts wurde
 sie verehrt, in Bauerngärten gefüttert, ja sogar als „Hausschlange“ gehalten. Und tatsächlich: Wer sie heute noch im Garten oder am Teich entdecken darf, hat ein ganz besonderes Tier als Mitbewohner – ungefährlich, scheu und ökologisch wertvoll.

 

Lebensweise: Zwischen Teich und Komposthaufen

Ringelnattern sind exzellente Schwimmer:innen und verbringen viel Zeit an oder in Gewässern. Dort jagen sie vor allem Frösche, Kröten und kleine Fische. Gleichzeitig benötigen sie Sonnenplätze zum Aufwärmen, sichere Rückzugsorte und frostfreie Winterquartiere, z. B. in Wurzelhöhlen, Mauerspalten oder Komposthaufen – oft in kleinen Gruppen.

Deshalb: Vorsicht beim Umsetzen von Komposthaufen! Junge Ringelnattern, die bis zu vier Winter unbeschadet überstehen müssen bevor sie ausgewachsen sind, finden dort oft ein sicheres Quartier.

 

 

Gefährdung: Rückgang durch Landschaftsveränderung

Wie viele andere heimische Arten leidet auch die Ringelnatter massiv unter dem Verlust geeigneter Lebensräume:

  • Flurbereinigungen, Straßenbau, Siedlungserweiterung

  • Zerstörung von Gewässerufern, Verbuschung von Sonnenplätzen

  • Zerschneidung der Landschaft – wichtige Biotopkomplexe (Wasser, Ruheplatz, Winterquartier) werden voneinander getrennt

Schon der Wegfall eines dieser Elemente kann den lokalen Bestand stark gefährden. Viele Tiere überleben die ersten Jahre nicht, weil sichere Winterquartiere oder Jagdreviere fehlen.

 

Verbreitung & Bestandssituation

  • Deutschland: In vielen Regionen rückläufig, in mehreren Bundesländern auf der Roten Liste (z. B. Brandenburg, NRW), bundesweit als „gefährdet“ eingestuft.

  • Schweiz: Vorkommen hauptsächlich im Mittelland, Jura und Alpensüdrand; ebenfalls gefährdet, stark abhängig von Gewässerpflege und Siedlungsdruck.

  • Elsass (Frankreich): Bestände isoliert und kleinflächig, durch intensive Landwirtschaft und Infrastrukturprojekte stark bedroht.

     

Mythen, Missverständnisse und friedliche Fakten

Trotz ihrer Größe und oft unerwarteten Begegnungen in Gärten ist die Ringelnatter völlig harmlos – und weder für Menschen noch für Haustiere eine Gefahr. Sie beißt nicht, sondern flieht bei Gefahr oder stellt sich tot – ein Verhalten, das als Thanatose bekannt ist.
Festhalten sollte man sie dennoch nicht: Als Abwehrreaktion kann sie übelriechendes Sekret und Kot abgeben.

Die Ringelnatter ist mehr als nur eine seltene Reptilienart – sie ist ein ökologischer Helfer, ein faszinierender Beobachtungsgast und ein lebendiges Stück heimischer Mythologie. Ihre Anwesenheit zeigt, dass ein Garten oder ein Gewässer naturnah und artenfreundlich ist.

Also freut euch, wenn ihr eine Ringelnatter entdeckt – und vielleicht bringt sie ja sogar ein bisschen Glück mit 💚

 

Steckbrief der Ringelnatter

  • Wissenschaftlicher Name: Natrix natrix

  • Größe: Bis über 1,50 m, schlanker Körperbau

  • Kennzeichen: Gelbliche Nackenflecken, meist oliv-braun oder grau  bis metallisch schwarz, runde Pupillen


  • Lebensweise: Tagaktiv, überwiegend am Wasser

  • Ernährung: Amphibien, kleine Fische, gelegentlich Regenwürmer

  • Verhalten: Friedlich, flieht bei Gefahr, stellt sich tot („Thanatose“)

  • Winterquartier: In Gruppen in frostfreien Hohlräumen (z. B. Komposthaufen, Erdlöchern)

  • Status: Besonders geschützt nach BArtSchV (Deutschland); gefährdet


 

Was wir für die Ringelnatter tun können:

Gewässer erhalten und neue naturnah gestalten
Komposthaufen nicht einfach umsetzen – vorher vorsichtig kontrollieren
Unterschlupfmöglichkeiten und Sonnenplätze schaffen (z. B. Totholz, Steinhaufen)
Keine Angst verbreiten – informieren statt bekämpfen
Melden von Sichtungen – z. B. bei lokalen Naturschutzgruppen

naturesolidaire 
info@naturesolidaire.org

Jasmin Horrelt -Dipl.Ing. Landespflege (FH)
Im Schwarzenbach 6
D-79576 Weil am Rhein
Tel. 0049 7621 770 878

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