Die Haselmaus – scheuer Garten-, Hecken- & Waldbewohner mit großem Schutzbedarf

Die Haselmaus verschwindet unbemerkt aus unseren Gärten und Wäldern


In den vergangenen 20 Jahren ist die Population dieses wunderbaren Kleinsäugers in Deutschland um 70% geschrumpft

Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) gehört zur Familie der Bilche und ist mit ihren großen dunklen Augen, dem dichten, goldbraunen Fell und dem buschigen Schwanz leicht mit einem winzigen Eichhörnchen zu verwechseln. Trotz ihres Namens ernährt sie sich nicht ausschließlich von Haselnüssen – auch Knospen, Beeren, Insekten und Früchte stehen auf dem Speiseplan. Die Haselmaus ist dämmerungs- und nachtaktiv und lebt vor allem in strukturreichen, naturnahen Landschaften mit dichter Strauch- und Krautschicht.

Versteckter Lebensstil und hohe Ansprüche

Haselmäuse verbringen einen Großteil ihres Lebens gut verborgen in Sträuchern, Hecken oder lichten Laubwäldern. Besonders charakteristisch ist ihr langer Winterschlaf, der von Oktober bis April/Mai dauert. In dieser Zeit ziehen sie sich in gut versteckte, bodennahe Nester zurück. Im Frühjahr bauen sie kugelige Sommernester aus Gras und Blättern in dichtem Gestrüpp, oft in Brombeeren, Haselsträuchern oder Schlehenhecken.
Die Haselmaus ist ein Indikator für naturnahe, artenreiche Lebensräume und ein gesundes Ökosystem.
Wo sie lebt, fühlen sich auch viele andere bedrohte Arten wohl!
Wer die Haselmaus in seinem Garten hat, kann sich glücklich schätzen.

 

Bedrohung durch Landschaftsveränderung

Die größte Gefahr für die Haselmaus ist der Verlust ihres Lebensraums. Durch intensive Landwirtschaft, Flurbereinigung, Straßenbau oder die Umwandlung von Hecken und Waldrändern in eintönige Flächen verschwinden wichtige Strukturen wie dichte Gebüsche, artenreiche Saumzonen und verbindende Gehölzstreifen. Auch die Zerschneidung der Landschaft erschwert ihre Wanderungen und den genetischen Austausch zwischen Populationen.
Durch radikalen Rückschnitt von Sträuchern und Hecken im Frühjahr werden oft die Nester samt der darin schlafenden Tiere zerstört. 

Wie lässt sich die Haselmaus schützen?

Auch im privaten oder kommunalen Bereich lassen sich wichtige Schutzmaßnahmen umsetzen:

  • Hecken & Gehölzsäume erhalten und neu pflanzen: Vor allem heimische Sträucher wie Hasel, Schlehe, Brombeere, Weißdorn oder Heckenrose bieten Nahrung und Unterschlupf.

  • Saumstreifen nicht mulchen oder ständig mähen: Blühende, artenreiche Übergangsbereiche zwischen Wald, Wiese oder Feld sind besonders wertvoll.

  • Unzerschnittene Lebensräume fördern: Trittsteine aus Hecken, Lesesteinhaufen oder Kleinbiotope helfen, isolierte Populationen zu verbinden.

  • Rückzugsorte im Garten schaffen: Wilde Ecken mit dichten Strukturen, Laubhaufen oder ein naturnaher Obstgarten können wertvolle Mini-Habitate bieten.

  • Pflegeeinsätze abgestimmt planen: Wenn Hecken geschnitten oder Flächen gepflegt werden, sollte dies außerhalb der Fortpflanzungszeit (Mai–September) erfolgen.

     

Ein stiller Gast mit großer Bedeutung

Die Haselmaus ist ein sogenannter Indikator für naturnahe, strukturreiche Landschaften. Wo sie lebt, ist meist auch die Vielfalt anderer Tier- und Pflanzenarten hoch. Ihr Schutz nützt somit vielen – und beginnt oft schon im eigenen Garten.

 

 

Steckbrief zur Haselmaus (Muscardinus avellanarius) - die wichtigsten Fakten in Kürze:

Familie: Bilche (Schläfer)
Größe: 6–9 cm Körperlänge + ca. 6 cm Schwanz
Gewicht: 15–40 g
Aussehen: Goldbraunes Fell, große schwarze Augen, buschiger Schwanz


Lebensweise:

  • Dämmerungs- und nachtaktiv

  • Lebt versteckt in Hecken, Waldrändern, Gebüschen

  • Baut kugelige Nester aus Blättern und Gras

  • Winterschlaf von Oktober bis April in bodennahen Verstecken

  • Ernährung: Knospen, Früchte, Nüsse, Beeren, Insekten


Lebensraum:

  • Strukturreiche Laub- & Mischwälder, Feldhecken, naturnahe Gärten

  • Wichtig: Dichte Strauchschicht und artenreiche Übergangszonen


Gefährdung:

  • Verlust von Hecken, Gehölzen und Waldrändern

  • Zerschneidung der Landschaft (Straßen, intensive Landwirtschaft)

  • Rückgang blütenreicher Säume und Nahrungspflanzen

Status: In vielen Regionen stark gefährdet – streng geschützt (Anhang IV FFH-Richtlinie)

 

Was kann ICH tun? – Schutzmaßnahmen im Garten und in der Natur:

✅ Heimische Sträucher pflanzen (z. B. Hasel, Schlehe, Weißdorn)
✅ Wilde Ecken, Totholz & naturnahe Hecken erhalten
✅ Blühende Saumstreifen und Wildstauden fördern bzw. erhalten
✅ Pflegeeinsätze außerhalb der Fortpflanzungszeit durchführen (nicht vor Oktober)
✅ Landschaftliche Verbindungen schaffen (Hecken, Feldgehölze, Trittsteinbiotope)

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Jasmin Horrelt -Dipl.Ing. Landespflege (FH)
Im Schwarzenbach 6
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