Soll ein Garten vogelfreundlich sein gilt grundsätzlich: heimische Pflanzenarten bevorzugen, wilde Ecken und unaufgeräumte Stellen belassen, dichte Sträucher und Hecken als Versteck- und Brutmöglichkeit und genügend Nahrungsangebot schaffen. Dabei muss wild nicht gleich Wildwuchs bedeuten - ein naturnah angelegter und unterhaltener Garten kann wenn er fachmännisch geplant ist, mit jedem formalen oder modernen Garten mithalten. Viel mehr noch, in einem naturnahen Garten spürt man der Herz der Erde pochen und erlebt die Natur mit allen Sinnen - Erholung und Entspannung pur! Und ganz nebenbei fühlen sich eben auch viele Vogelarten wohl.
Den Garten zu einer Wohlfühloase und reichhaltigem Buffet für unsere gefiederten Freunde zu machen, lässt sich recht einfach umsetzen:
- als Grundgerüst werden heimische Bäume, Sträucher und Stauden gepflanzt, die mit ihren Samen und Früchten den Vögeln Nahrung bieten und gleichzeitig auch Pollen und Nektar für Insekten produzieren, denn viele Vogelarten zählen zu den Insektenfressern.
Es empfiehlt sich, den Schwerpunkt auf heimische Baum-und Straucharten zu setzen, da unsere Vogelwelt auf diese Pflanzen angepasst ist. Heimische Gehölze sind solche, die bei uns auch natürlich in der freien Landschaft vorkommen. Sie sind an Klima und Boden angepasst. Exotische Pflanzen bieten Vögeln und Insekten kaum Nahrung, die derzeit beliebten sterilen Schottergärten gleichen in ihrer Tierfreundlichkeit einer zubetonierten Wüstenpiste.
Beispielsweise werden die Früchte des heimischen Weißdorns von ca. 32 verschiedenen Vogelarten gerne gefressen. Die Früchte des Scharlachdorns, der ursprünglich aus Nordamerika stammt, fressen gerade mal zwei Vogelarten. Ein anderes markantes Beispiel ist die Forsythie - sie blüht im Vorfrühling zwar wunderschön, bietet aber keinem Vogel oder Insekt Nahrung.
Zwei weitere heimische Gehölzarten hingegen, Vogelbeere und Schwarzer Holunder, sind bei insgesamt 60 Vogelarten heiß begehrt und sehr beliebt. Auch Insekten fliegen die Blüten heimischer Sträucher und Wildpflanzen gezielt an, manche sind sogar darauf angewiesen. Die Raupen des Kreuzdorn-Zipfelfalters fressen nur am Kreuzdorn - ohne diesen Strauch kann also auch die Art nicht überleben.
Heimische Sträucher bieten im Gegensatz zu vielen exotischen Gartenpflanzen ein nahezu unerschöpfliches Nahrungsangebot für zahlreiche Insekten in allen Entwicklungsstadien und damit indirekt sehr viel Nahrung für Vögel.
Im Spätherbst wird das Nahrungsangebot für unsere Vögel immer knapper. Daher gilt im Naturgarten:
nicht alles radikal zurückschneiden, Frucht- und Samenstände an den Gehölzen und Stauden hängen bzw. stehen lassen. Damit lässt sich zahlreichen Vogelarten helfen und bei ihrem Besuch in unserem Garten können wir sie in aller Ruhe beobachten. Dabei können auch Kinder spielerisch die einzelnen Arten kennenlerenen.
Im Winter erfreuen sich die Amsel und Wacholderdrossel über die letzten Früchte an den Bäumen und Sträuchern. Sie picken an Fallobst und auch Vogelbeeren, Weissdornbeeren oder die Früchte des Pfaffenhütchens sind nach ihrem Geschmack.
Übrigens erachte ich es als wichtig, zumindest im Herbst und Winter bis zum Frühlung die Gartenvögel zuzufüttern. Selbstverständlich mit artgerechtem Futter ohne Palmölzusatz. Wenn man hier Kinder mit einbezieht und ein eigenes Futterhaus installiert, ist das Naturkundeunterricht aus erster Hand.
>> Denn man kann nur schützen was man kennt << lautet eine Weisheit.
Heimische Baumarten
Feld-Ahorn (Acer campestre)
Hainbuche (carpinus betulus)
Salweide (Salix caprea)
Traubenkirsche (Prunus padus)
Vogelbeere (Sorbus aucuparia)
Wildapfel (Malus sylvestris)
Wildbirne (Pyrus pyraster)
Obstbäume - wenn der Garten gross genug ist, unbedingt einen Halbstamm oder Hochstann pflanzen!
naturesolidaire
Jasmin Horrelt
F-68220 Ranspach le Haut
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